DEA06A - XL1 - K02 - korrigiert und verbessert

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DEA06A - DRAMA (TEIL 2)

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Verwenden dürfen Sie: Friedrich Schiller: Don Karlos und ein Rechtschreib-Wörterbuch.
1. Aufgabe:
Beschreiben Sie, wie Georg Büchner (Text 1) und die Regisseurin Andrea Breth (Text 2) Friedrich
Schillers Menschengestaltung beurteilen. Erläutern Sie die wichtigsten Thesen von Büchner und Breth
2. Aufgabe:
Erörtern Sie, zu welcher Haltung Sie neigen. Sie können sich dazu auf verschiedene Werke Schillers
beziehen. Im Mittelpunkt soll aber die Beschäftigung mit der Gestalt des Königs Philipp (Text 3, Don
Karlos) und mit Szene V,10 (gekürzt) stehen.

Text 1:
5
[…] Wenn man mir übrigens noch sagen wollte, der Dichter müsse die Welt nicht
zeigen wie sie ist, sondern wie sie sein solle, so antworte ich, dass ich es nicht besser machen will, als der liebe Gott, der die Welt gewiß gemacht hat, wie sie sein
soll. Was noch die sogenannten Idealdichter anbetrifft, so finde ich, daß sie fast
nichts als Marionetten mit himmelblauen Nasen und affektiertem Pathos, aber
nicht Menschen von Fleisch und Blut gegeben haben, deren Leid und Freude
mich mitempfinden macht, und deren Tun und Handeln mir Abscheu oder
Bewunderung einflößt. Mit einem Wort, ich halte viel auf Goethe oder
Shakespeare, aber sehr wenig auf Schiller. […]
(Georg Büchner: Brief an die Familie vom 28.07.1835. In:
http://wiki.zum.de/Georg_Büchner/Briefe)
Text 2:
ZEIT: Ein Drama von Schiller kann man beim ersten Hören doch gar nicht verstehen; man müsste es vorher gelesen haben – langsam wie Lyrik. Ein Publikum,
wie Sie es sich wünschen, wäre eines, das im Theater dem Text wiederbegegnet.
Dieses Publikum, so klagen Sie aber, gibt es kaum mehr.
Breth: Die meisten jungen Zuschauer haben Schiller in der Schule entweder
nicht gehabt, oder sie haben ihn so entsetzlich „gehabt“, dass sie ihn von da an
meiden, aus Angst vor Strumpfhosendramatik. Allerdings habe ich in meinen
Vorstellungen oft erlebt, dass die jungen Leute Schiller oder Lessing auf der Bühne gar nicht als altbacken erleben, sondern im tiefsten Sinn als zeitgenössisch.
Man beschäftigt sich ja mindestens einmal am Tag mit der Macht von Menschen
und der Ohnmacht anderer Menschen. Ich kann einfach nicht lassen von diesem
Burschen, Schiller, weil er mir darüber genauer Auskunft gibt als die meisten
Dramatiker von heute. Und offenbar empfinden das viele junge Zuschauer
genauso.
15 ZEIT: Der Schauspieler Josef Kainz hat gesagt: „Der Faust kann nur von einem
bedeutenden Menschen gespielt werden, aber ein bedeutender Mensch wird
nicht Schauspieler.“ Dieses Urteil legt sich über die Schauspieler, aber auch über
die Zuschauer: Wir haben nicht mehr die Bedeutung. Wir können zu diesen Gestalten allenfalls noch irritiert „aufblicken“.
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Breth: Ein griechisches Publikum in der Antike konnte auch zu den Gestalten des
griechischen Dramas aufblicken, aber der Mensch hat sie erfunden. Es ist ja die
Frage, hat Gott die Menschen erfunden oder hat der Mensch die Götter erfunden,
um zu irgendetwas aufzublicken? Das ist ja nicht schädlich, zu etwas aufzublicken. Der andere Satz, ob der stimmt? Ich würde nicht sagen, nur ein bedeutender Mensch kann Faust spielen, aber ich würde sagen, ein bedeutender Schauspieler kann Faust spielen. Aber den Faust oder den Wallenstein runterzuziehen
zu einem Otto Normalverbraucher, den man im Wurstladen treffen kann, das
empfinde ich als eine falsche Bewegung im Theater. Ich kann Richard III. im Leben nicht treffen, ich würde es auch niemandem wünschen. Die Bühne ist nicht
unsere Ebene. Sie steht nicht umsonst mindestens 60 Zentimeter über den anderen Menschen, die gekommen sind, um etwas zu erleben durch die Versinnbildlichung, die Zurschaustellung von Ideen, Gedanken, Konflikten.
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ZEIT: […] In Ihrer jüngsten Schiller-Inszenierung, dem Don Karlos am Burgtheater, sieht man ein kleines Mädchen, die künftige spanische Herrscherin, auf dem
Dreirad durch einen labyrinthischen Palast fahren. Ein Zitat aus Stanley Kubricks Shining …
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Breth: Selbstverständlich nutze ich solche Zitate. Wir lesen ja die Texte aus heutiger Sicht. Wir haben den spanischen Königspalast als leeres Labyrinth gezeigt,
weil der Herrscher über diesen Palast und diese Welt, Philipp der Zweite, der Erfinder der modernen Behörde war. Es ist unglaublich, in welch gigantischem
Ausmaß der Mensch damals bereits archiviert wurde. Im Grund steckt in der Inquisition schon der Secret Service. Der Bühnenraum bezieht sich hier auf den Inhalt, die Textur des Stücks, er ist kein modisches Shining-Zitat. Das Kind fährt
durch eine entleerte Welt; die Infantin wird das Erbe antreten. Es wird einem
grausig ums Herz, wenn man sich vorstellt, was das Kind erlebt und aufgesaugt hat.
Und vor allem: Was wird es fortsetzen, wenn es selber herrscht?
ZEIT: Sie zeichnen Philipp als modernen Mann.
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Breth: König Philipp war ein völliger Asket. Und dieser Asket ruft plötzlich nach
einem Menschen. Das find ich sehr heutig. Wo ist ein Mensch? Darf ich den mal
kennen lernen? Kennen Sie die Nummer von dem? Diese Fragen nach Macht,
nach dem Ich, nach der Gesellschaft, sind in einer grandiosen Verdichtung beiDEA06A 4/6
Schiller zu finden. Ich finde Vergleichbares selten in heutigen Stücken. […]
Wir sind da überhaupt nicht weitergekommen. […]
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In der Liebe der Schiller-Figuren steckt ein Leiden am Zustand der Welt und die
Vision einer besseren Welt. Das verhindert das Private. Wenn man nicht über die
Welt nachdenkt, kann man auf einer kleinen Insel mit seinen Mohrrüben sich
beschäftigen und Hand in Hand im Garten sitzen. Diese Art von Romantik gibt’s
bei Schiller nie. […]
(Peter Kümmel im Gespräch mit Andrea Breth, DIE ZEIT, 05.01.2005.)
Text 3:
KÖNIG. Ich sah in seine Augen – Halte mir
Den Rückfall in die Sterblichkeit zu gut.
Die Welt hat einen Zugang weniger
Zu deinem Herzen. Deine Augen sind erloschen.
5 GROSSINQUISITOR. Was sollte Ihnen dieser Mensch? Was konnte
Er Neues Ihnen vorzuzeigen haben,
Worauf Sie nicht bereitet waren? Kennen
Sie Schwärmersinn und Neuerung so wenig? […]
10
KÖNIG. Mich lüsterte nach einem Menschen. Diese
Domingo –
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GROSSINQUISITOR. Wozu Menschen? Menschen sind
Für Sie nur Zahlen, weiter nichts. Muß ich
Die Elemente der Monarchenkunst
Mit meinem grauen Schüler überhören?
Der Erde Gott verlerne zu bedürfen,
Was ihm verweigert werden kann. Wenn Sie
Um Mitgefühle wimmern, haben Sie
Der Welt nicht Ihresgleichen zugestanden?
Und welche Rechte, möcht’ ich wissen, haben
Sie aufzuweisen über Ihresgleichen?
KÖNIG (wirft sich in den Sessel).
Ich bin ein kleiner Mensch, ich fühl’s – Du forderst
Von dem Geschöpf, was nur der Schöpfer leistet.
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GROSSINQUISITOR. Nein, Sire, mich hintergeht man nicht. Sie sind
Durchschaut – uns wollten Sie entfliehen.
Des Ordens schwere Ketten drückten Sie;
Sie wollten frei und einzig sein.
(Er hält inne. Der König schweigt.)
[…]
30 KÖNIG. Nicht diese Sprache! Mäßige dich, Priester!
Ich duld’ es nicht. Ich kann in diesem Ton
Nicht mit mir sprechen hören.
Vorschau
Weitere Information: 07.04.2024 - 14:18:53
  Kategorie: Abitur und Hochschule
Eingestellt am: 26.10.2022 von Sabsy
Letzte Aktualisierung: 26.10.2022
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